von
Bettina Schragl
 
11.03.2016

IMMOFINANZ: Was es mit einem beschleunigten Bookbuilding-Verfahren auf sich hat

In der zurückliegenden Woche haben wir unseren Anteil an der BUWOG in einem weiteren Schritt um 10 Mio. Aktien im Wege eines beschleunigten Bookbuilding-Verfahrens reduziert. Dazu haben uns einige Fragen von Privatanlegern erreicht. Daher wollen wir hier das Wichtigste nochmals zusammenfassen: Die weitere Reduktion der Anteile an der BUWOG entspricht unserer kommunizierten Strategie: So haben wir bereits zum Zeitpunkt des Spin-off mitgeteilt, dass wir uns mittelfristig von unserem Anteil trennen wollen, weil die IMMOFINANZ nunmehr als rein gewerblicher Immobilienplayer positioniert ist. Diese Strategie wird auch von Analysten und Investoren begrüßt.

Den ersten Schritt haben wir im Herbst des letzten Jahres gesetzt, indem wir rund 10,5 Mio. Aktien bei Anlegern platziert und damit den Streubesitz der BUWOG auf rund 60% erhöht haben. Nunmehr haben wir einen weiteren Schritt gesetzt und dabei auf ein Konsortium mit drei der größten Investmentbanken zurückgegriffen. Der Vorteil eines derartigen beschleunigten Bookbuilding-Verfahrens ist, dass die Aktien schnell (meist binnen weniger Stunden über Nacht) und auf einmal platziert werden können. Das ist insofern wichtig als eine länger laufende Platzierungsphase deutlich auf dem Kurs lasten würde – zum einen aufgrund des Aktienüberhangs, zum anderen durch Short-Eindeckungen diverser Marktteilnehmer.

Derartige beschleunigte Bookbuilding-Verfahren werden am internationalen Kapitalmarkt sehr oft angewendet. Es ist zudem üblich, dass diese Platzierungen mit einem Abschlag zum Börsenkurs stattfinden – auch wenn natürlich versucht wird, diesen so gering wie möglich zu halten. Hier spielt auch immer das generelle Marktumfeld eine Rolle – und dieses ist aktuell um einiges volatiler als im Herbst des Vorjahres. Üblicherweise erholt sich die Aktie aber sehr schnell wieder von diesen Abschlägen – wie es auch bei der BUWOG im Herbst des Vorjahres der Fall war.

Das Orderbuch selbst war hochqualitativ mit zahlreichen langfristig orientierten Investoren und sogenannten Real Estate Specialists.

Die weitere Reduktion unseres Anteils an der BUWOG wirkt sich sowohl auf die IMMOFINANZ als auch die BUWOG positiv aus.
Der höhere Streubesitzanteil stärkt das Kapitalmarktprofil der BUWOG (üblicherweise wirkt sich ein höherer Streubesitz positiv auf die Liquidität und damit auch die Attraktivität der Aktie aus). Davon profitiert wiederum auch die IMMOFINANZ, da wir ja nach wie vor rund 28,5 Mio. Aktien halten. Mit der jetzigen Platzierung der 10 Mio. BUWOG-Aktien machen wir zudem einen Buchgewinn. Den Verkaufserlös wiederum verwenden wir zur Reduktion von Konzernverbindlichkeiten und damit zur Reduktion der Konzernfinanzierungskosten.