von
Bettina Schragl
 
09.06.2015

Cluster-Projekt der IMMOFINANZ mit der RWTH Aachen – Wenn die Industrie an der Uni immatrikuliert

„Industrie 4.0“, „Auto der Zukunft“, neue „Hot Spots für Forschung und Industrie“ – diese Begriffe waren zu Wochenbeginn beim „Kübelfest“ für unser Cluster-Projekt auf dem RWTH Aachen Campus in aller Munde. Entsteht auf dem Gelände der RWTH Aachen (Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule) doch eines der weltweit bedeutendsten Wissens- und Forschungszentren – bis zu 19 Forschungscluster auf einer Fläche von 800.000 m². Das Cluster Produktionstechnik, für das die IMMOFINANZ als Investor und Entwickler fungiert, ist mit 32.000 Quadratmetern Bruttogrundfläche und einem Investitionsvolumen von rund 60 Millionen Euro das bislang größte Cluster auf dem Campus.
Am Montag haben wir gemeinsam mit der RWTH Aachen über den baulichen Fortschritt informiert. Neben NRW-Finanzminister Walter-Borjans nahmen über 140 Gäste von Bund, Land, Region und Vertreter der Hochschule sowie Industrie an der Feierlichkeit – dem „Kübelfest“ - teil.

„Das Cluster soll eine der wichtigsten Forschungs- und Versuchsplattformen zum Thema der digital integrierten Produktionstechnik und der Industrie 4.0-Anwendungen in Europa werden", sagte Prof. Günther Schuh, Leiter des Clusters Produktionstechnik. „Bis zu 800 Wissenschaftler sowie Experten aus dem Industrieumfeld werden hier zukünftig gemeinsam forschen". Ein Kerngedanke des Campus-Konzeptes ist dabei die "Immatrikulation" der Unternehmen, die sich am Campus-Gelände ansiedeln.

CEO Oliver Schumy erwähnte in seiner Rede, dass es sich beim Cluster Produktionstechnik um einen weiteren Eckpfeiler im Deutschland-Portfolio der IMMOFINANZ handelt. „Wir stärken damit nicht nur unsere Präsenz in Nordrhein-Westfalen, wo wir bereits in Köln und Düsseldorf fest verankert sind. Die Campus-Erweiterung ist für uns aufgrund der dort gelebten engen Kooperation von Industrie und Wissenschaft zur Entwicklung zukunftsweisender Produktionstechniken ein Vorzeigeobjekt. Wir sind stolz, an der Entstehung einer der größten Forschungslandschaften Europas mitzuwirken."

Für NRW-Finanzminister Walter-Borjans sind die RWTH Aachen und ihre Erweiterungspläne „wegweisend für den Industriestandort NRW“ – und er sagte auch weiterhin seine Unterstützung zu. „Auf dem Campus wird nicht nur Platz für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler geschaffen, sondern auch für Unternehmen, die im Bereich der Produktionstechnik zu Hause sind."

Die Arbeiten auf der Baustelle verlaufen übrigens plangemäß: Nach dem Baustart im Jänner sind die Erdarbeiten nun weitestgehend abgeschlossen, Mitte März wurde mit dem Rohbau begonnen. Und wir liegen sehr gut im Zeitplan für die Fertigstellung im Herbst 2016.

Welche Forschungsschwerpunkte wird der Cluster Produktionstechnik haben? Mit über 100 immatrikulierten Industrieunternehmen werden die Möglichkeiten durch Industrie 4.0 und des Internet-of-Things für den Produktentwicklungsprozess experimentell erschlossen. Echtzeitnahe Simulation komplexer Produktionsketten mit Hilfe des digitalen Schattens, lernende Fabriken durch Big Data Nutzung und Nutzungskonzepte für Cloud Technologien zur Beherrschung der Produktionssteuerung sind zentrale Fragen in der Zusammenarbeit der RWTH-Institute und den Industrieunternehmen in den Bereichen Produktionsmaschinen, Straßen- und Schienenfahrzeuge, Elektroantriebe, Fluggeräte und komplexe Werkzeuge.

Noch ein Wort zum „Auto der Zukunft“ und was das mit Aachen zu tun hat: Vor einigen Jahren stellten sich Wissenschaftler an der RWTH Aachen rund um Prof. Schuh der Herausforderung, ein preisgünstiges Elektroauto nicht nur zu entwickeln und zu bauen, sondern auch marktfähig zu machen. Und die Unternehmensgründung aus der Hochschule heraus wurde zum vollen Erfolg: Ende des Vorjahres hat die Deutsche Post die Aachener Streetscooter GmbH übernommen. Bereits mehr als 200 Fahrzeuge wurden mittlerweile produziert. Und an der RWTH Aachen wird zu diesem Thema natürlich weiter gearbeitet.

Fotos: Steindl/Campus GmbH
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